Kultur & Menschen Nepals
Erfahren Sie mehr über Bräuche, Feiertage und das Essen vor OrtKultur und Menschen in Nepal
Authentische Erlebnisse mit Einheimischen
Nepalesen sind ein aufgeschlossenes und geselliges Volk, wirken Touristen gegenüber aber oft scheu (sofern es nicht gerade Straßenhändler für Souvenirs sind). Zur Begrüßung macht man mit der Gruß-Formel „Namaste“ niemals was verkehrt und um ganz sicher zu gehen kann man dabei die Hände vor der Brust wie zum Gebet zusammenlegen. Die linke Hand gilt in Nepal, wie in den meisten anderen asiatischen Ländern auch, als unrein; man sollte es also vermeiden, mit der linken Hand eine andere Person zu berühren oder mit links was zu überreichen. Ebenso gelten Füße also unrein.
Die Geselligkeit der Nepalesen kann man auf der Straße am besten beobachten- den hier spielt sich das Leben ab. Passanten halten oft für ein Schwätzchen an; es wird an jeder Ecke lautstark diskutiert, gegessen wird oft gemeinsam am Straßenstand und die Kinder rennen noch bis spät abends durch die Straßen.
Nepalesen versuchen stets, einen gepflegten Eindruck zu machen – somit sieht man nepalesische Männer – egal wie arm oder reich – in der Regel mit sauberem Hemd. Die Frauen hingegen erscheinen oft im Sari und tragen viel Schmuck.
Die Nepalesen sind sehr traditionsverbunden und eher konservativ- dazu gehört auch, dass man sich nicht aufreizend kleidet und besonders an religiösen Stätten möglichst viel vom Körper, zumindest aber die Schultern und die Knie bedeckt hält. Als Tourist zeigt man übrigens Respekt, indem man sich genauso verhält. Hot Pants oder allzu kurze Röcke sowie Träger-Tops sind also nicht die beste Wahl für eine Nepal Reise.
Feste und Feiertage in Nepal
So bunt und exotisch uns der religiös geprägte Alltag in Nepal erscheint – so wird dies wird auch durch die Vielzahl an religiösen Feiertagen und Festen ausgedrückt. Denn diese werden von Nepalesen aller gesellschaftlichen Kasten und Religionen gefeiert. Dabei sind es seltener feste Termine; vielmehr richtet sich das entsprechende Datum nach dem Mondkalender.
Übersicht der wichtigsten Feiertage in Nepal
18.02.: Tag der Demokratie („Prajatantra Diwash“)
Februar: Hinduistisches Frühlingsfest („Saraswati Puja“)
März: Holi-Fest, etwa eine Woche lang
Ende März: Tibetisches Neujahrsfest („Losar“)
Mitte April: Nepalesisches Neujahrsfest („Bisket-Jatra“)
Mai (Vollmondtag): Buddhas Geburtstag („Buddha Jayanti“)
Ende Mai: Tag der Republik/ Mount Everest Tag
Juni: Saga Dawa-Fest (tibetisch buddhistisch): Geburt, Tod und Erleuchtung Buddhas werden gefeiert
August: Fest der Kühe („Gai Jatra“)
Oktober: Dashain (größtes Hindufest)
Oktober: Lichterfest („Tihar/ Diwali“)
Essen und Trinken in Nepal
Landesküche in Nepal
Die traditionelle nepalesische Küche besteht vor allem aus Linsen, Reis und Gemüsecurrys und ist stark an die indische Küche angelehnt. Die meisten Hindu-Nepalesen sind Vegetarier, die Volksgruppe der Newari dagegen isst gerne Fleisch. Man wird aber in jedem Ort auf seine Kosten kommen – ob man nun gerne Fleisch isst oder nicht.
Das nepalesische Nationalgericht ist übrigens Dal Bhat (Linsen mit Reis). In der nepalesischen Küche wird zwar viel gewürzt, aber in der Regel nicht so scharf wie in der indischen Küche. Wenn man nicht gerne scharf isst, sollte man dies schon bei der Bestellung sagen. Oft werden in den nepalesischen Restaurants auch tibetische Speisen wie Momos (gekochte Teigtaschen) angeboten. In vielen touristischen Orten wie Kathmandu oder Pokhara gibt es zudem auch zahlreiche indische und chinesische Restaurants.
Wir empfehlen Ihnen, während Ihrer Rundreise durch Nepal immer mal wieder lokale einfache Restaurants und Straßenstände auszuprobieren – zum einen kann man hier sehr günstig essen und zum anderen bekommt man hier authentische Küche serviert. Auch wenn man mit den Namen der Gerichte oft nichts anfangen kann macht es Spaß, einfach mal was Neues auszuprobieren.
Unser Tipp: Zur ersten Orientierung kann man sich gut ein „Nepali Thali“ bestellen (in den meisten Restaurants erhältlich) – dies ist ein Teller mit Reis und verschiedenen kleineren Portionen gängiger Beilagen. Oft wird zu den Mahlzeiten Tee getrunken. In der Regel bekommen Sie aber auch Getränke wie Cola oder Wasser (in Plastikflaschen).
Das Leitungswasser ist übrigens nicht trinkbar, greifen Sie daher auf Wasserflaschen zurück, die man praktisch überall kaufen kann. Achten Sie dabei allerdings darauf, dass diese Flaschen versiegelt sind und seien Sie besonders vorsichtig bei Eiswürfeln – diese können kontaminiert sein- darauf sollten Sie also sicherheitshalber verzichten. Vorsicht ist auch beim Verzehr von ungewaschenen oder rohen Produkten geboten.
Religion in Nepal
Welche Glaubensrichtungen gibt es in Nepal?
Die Religion ist ein wichtiger Bestandteil der nepalesischen Gesellschaft. Das Land hat seit jeher eine starke religiös-kulturelle Prägung und die Religion ist in Nepal auch eng mit dem alltäglichen Leben verstrickt. Dies zeigt sich nicht nur an der Fülle an Tempeln jeglicher Größe und Gestalt, an Schreinen und Statuen, die an fast jeder Ecke zu finden sind, sondern auch an den Menschen, die religiöse Amulette tragen und Tikas (rote Male) an der Stirn tragen, die häufig für kurze Gebete an Schreinen und Tempeln anhalten und fleißig Opfergaben darbringen.
Die Sadhus – hinduistische Gläubige und Mönche, die sich dem spirituellen Leben verschrieben haben und oft asketisch leben – gelten sicherlich als eine der eindrücklichsten Erscheinungen bei einer Reise durch Nepal. Oft in leuchtenden Farben (spärlich) bekleidet, mit langen Dreadlocks, bunt bemalten Gesichtern und Unmengen von Ketten und Amuletten behangen , sind sie der Inbegriff der Exotik, die Nepal auf uns ausstrahlt.
Offiziell ist Nepal ein hinduistisches Land – rund 80% der Nepalesen bekennen sich zum Hinduismus. 10% sind Buddhisten, 4% sind Moslems und der Rest setzt sich aus Christen, Jains und Anhängern von Naturreligionen zusammen. Allerdings sind die beiden Hauptreligionen Hinduismus und Buddhismus eng miteinander verwoben und viele Nepalesen sehen sich als Anhänger beider Religionen – denn das kann ja nicht schaden.
Das wichtigste religiöse Ritual von Buddhisten und Hindus gleichermaßen ist die – meist täglich praktizierte – Puja (Sanskrit für „Ehrerweisung“): das Gebet zur Ehrung der Götter. Dabei werden entweder am hauseigenen Schrein oder am örtlichen Tempel Opfergaben dargebracht, bestehend aus Blumen, Weihrauch, Butterlampen, gefärbtem Pulver (Lindur) und Lebensmitteln (meist Reis). Dazu bilden sich schon morgens lange Schlangen vor den Tempeln. Anschließend erhalten die gläubigen den göttlichen Segen in Form eines Tupfers roter Farbe auf der Stirn – dem Tika.
Besucher sind in buddhistischen und hinduistischen Tempeln eigentlich immer willkommen. Und Besuche von Tempeln – gerade bei Zeremonien – sind ein aufregendes Erlebnis. Ob man nun eine Runde um die Boudanath Stupa, das tibetische Heiligtum in Kathmandu läuft und Gebetsmühlen dreht oder einer Verbrennungszeremonie im Hindu-Tempel Pashupatinath (ebenfalls Kathmandu) beiwohnt –sowas sollte man sich nicht entgehen lassen. Aber nicht vergessen, die Schuhe auszuziehen und ein wenig Kleingeld als Spende da zu lassen!