Albanien mit Kind – Mein Tagebuch

Unsere Kollegin Mara hat sich mit ihrer Familie auf den Weg in das gar nicht so weit entfernte Albanien gemacht. Für den ersten Besuch haben sie die Albanien Highlights Rundreise in 10 Tagen gewählt.

Somit ging es für die Familie von Tirana aus in die stimmungsvolle Stadt Shkodra, nach Berat und über die Adriaküste, mit ein paar entspannten Tagen am Strand, wieder zurück in die Hauptstadt. Nach ihrer Reise hat Mara ihre Erinnerungen aufgeschrieben und für Sie eine Art Tagebuch erstellt. Viel Freude bei der virtuellen Reise durch Albanien.

Mara 💚 von erlebe

Tag 1 und 2: Tirana und Weiterfahrt nach Shkodra

Die Anreise nach Tirana, der bunten Hauptstadt Albaniens, ist erfreulicherweise kurz und angenehm. Unser Flug kommt mit ein wenig Verspätung an, doch unser Fahrer wartet geduldig auf uns. Unser Koffer hat es leider nicht nach Albanien geschafft – wir machen also Bekanntschaft mit dem ersten Albaner am Lost & Found Schalter. Die erste Nacht verbringen wir in Tirana, eine sehr gute Wahl denn die Fahrt in die Stadt dauert nur rund 20 Minuten.

Auf dem Programm stand: Erkundung von Tirana und gegen Mittag Mietwagenübernahme. Wir verbringen stattdessen den Vormittag in einem Einkaufszentrum um uns neu einzukleiden. Was wir auf dem Weg sehen, gefällt uns! Tirana ist grün, trubelig, voller Menschen in Parks und Cafés und auch ein bisschen warm. Wir freuen uns auf die Rückkehr am Ende der Reise und machen uns mit dem Mietwagen auf den Weg in den Norden nach Shkodra im Norden des Landes. Bei einem wohl recht bekannten Restaurant legen wir einen Stopp ein und lassen uns von einem typischen Menü überraschen (eine Karte gibt es nämlich nicht). Ein toller Start in die Köstlichkeiten der albanischen Küche. Den Abend verbringen wir in Shkodra. Die Stadt hat uns von allen am besten gefallen: überschaubar mit netter Fußgängerzone, guter Gastronomie und (ganz wichtig für den Nachwuchs) einem Kinderkarussell! Wir können uns sogar ein paar Runden mehr leisten, denn ein Ticket kostet nur 50 Cent.

Tag 3 und 4: Ausflug Koman Stausee und Shala River

Der Tag steht ganz im Zeichen des Koman Stausees. Wir haben eine Bootstour über den See und bis zum Shala River gebucht. Empfohlen wird uns, fast zwei Stunden für die Fahrt von Shkodra zum Bootsanleger einzuplanen. Für 50 Kilometer? Die kurvige und zum großen Teil schlecht bis gar nicht asphaltierte Strecke beschert uns tolle Ausblicke auf den See, gebraucht haben wir aber tatsächlich fast zwei Stunden. Auf dem See unterwegs macht sich zum ersten Mal ein Problem bemerkbar, von dem wir bereits vorab gehört hatten: uns schwimmen zahlreiche Plastikflaschen und anderer Müll entgegen. Das trübt das sonst so eindrucksvolle Bild der Landschaft rund um den See. Für einige Stunden entspannen wir am Shala River. Einige Wagemutige gehen baden – nichts für mich, ich bin eher für badewannenwarmes Wasser zu haben. Nach unserer Rückkehr genießen wir die mit Abstand beste Pizza unserer Albanien Reise.

Wieder steht ein Reisetag auf dem Programm. Am Flughafen Tirana vorbei (ob wohl unser Koffer gelandet ist?) fahren wir weiter in den Süden und erreichen am Nachmittag Berat. Aufgrund von Temperaturen über 30 Grad verzichten wir auf Besichtigungspausen entlang der Strecke und genießen lieber den Rest des Tages in der von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichneten Stadt.

Tag 5 und 6: Berat Castle und Fahrt nach Himare

Ein Ausflug zum Osumi Canyon? Eine Weinverkostung auf einem der nahe gelegene Weingüter? Die Region rund um Berat hat einiges zu bieten, doch wir entscheiden uns für die Besichtigung der Festungsanlage oberhalb von Berat. Eintritt müssen wir hier nicht bezahlen und so schlendern wir gemütlich durch die weitläufige Anlage und genießen den Ausblick auf die Stadt und den Fluss. Die Hitze macht uns zu schaffen, sodass wir alle eine Mittagspause benötigen. Wer in Berat gut essen gehen möchte, dem empfehle ich das Restaurant Antigoni. Mit bester Aussicht auf die Stadt haben wir dort an beiden Abenden das Beste aus der albanischen Küche probiert.

Darauf freuen wir uns schon seit Tagen: das Meer erwartet uns! Von Berat aus machen wir uns auf den Weg zur Küste. Dabei führt uns die Route über den Llogara Pass, wo wir mit einem beeindruckenden ersten Blick auf die adriatische Küste belohnt werden. Unser Ziel heißt Himare, wo wir unser Zimmer mit Balkon und Blick auf das Meer beziehen. Nun wird es Zeit, Badesachen und Flip Flops zu kaufen, denn von unserem Koffer ist weiterhin weit und breit keine Spur.

Tag 7 bis 9: Entspannung, Bootstour und Tirana

Einfach nur Entspannen heißt das Motto unserer Tage am Strand. Wir unternehmen eine Bootstour auf dem Meer und verbringen eine nette Stunde an einem einsamen Strand (kurzfristig haben wir gezweifelt, ob wir von unserem Boot auch wieder abgeholt werden…), probieren diverse Tavernen aus und entspannen am hoteleigenen Pool und am Strand. Der ist zwar recht steinig, aber mit dem neu erworbenen Sandspielzeug kann der Nachwuchs trotzdem gut spielen. Ein Paradies für Familien! Nach viel Pizza, Pasta, Gegrilltem und Salaten halten wir uns an der Küste an Meeresfrüchte und Fisch. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Wir nehmen Abschied vom Meer und fahren (diesmal nicht über den Pass sondern außen herum) zurück in Richtung Tirana. Die Mitarbeiter im Hotel erkennen uns wieder und begrüßen uns herzlich. Eigentlich wollen wir uns nachmittags die Stadt anschauen, doch weiter als bis zum Kinderspielplatz kommen wir nicht. So knüpfen wir Kontakte zu Einheimischen (unser Tochter auch ohne Sprachkenntnisse, wir auf Englisch) und genießen den letzten Abend unserer Albanien Rundreise.

Tag 10: Ende unserer Albanien Familienreise

Nach nur zwei Stunden Flug landen wir in Frankfurt und stellen nach unserer Familienreise fest, dass die Temperaturen auch nicht niedriger sind als in Albanien. Ein bisschen Urlaubsfeeling nehmen wir also mit. Was wir nicht mitnehmen ist unserer zweiter Koffer, der ist am Flughafen verschollen. Ohne Koffer zurück nach Hause zu kommen hat etwas – Zug fahren nur mit Handgepäck und zuhause keine Waschmaschine anstellen, da bleibt der Rückkehreffekt aus.

Mein Fazit:

Albanien hat mich und meine Familie in vielerlei Hinsicht überzeugt. Wir haben uns das Land weniger bergig und weniger grün vorgestellt und waren daher sehr beeindruckt von der Landschaft. Erst seit Kurzem ist Albanien als Reiseziel bekannter geworden und vor Ort haben wir gemerkt, dass viele Regionen, Hotels, Restaurants und Agenturen sowie die Infrastruktur noch nicht hundertprozentig auf den größer werdenden Touristenansturm vorbereitet sind. Das macht eine Reise dorthin nicht weniger schön, erfordert aber vielleicht an einigen Stellen mehr Geduld und auch mal Kommunikation mit Hand und Fuß.

Eine Familienrundreise ist in Albanien super möglich, bedeutet aber auch Reisen mit weniger Programmpunkten und mehr Spielplatzbesuchen. Am meisten überzeugt hat uns die Atmosphäre in den Städten in den Abendstunden, wenn die Straßen voll sind mit Menschen die Freunde treffen, etwas Essen oder trinken oder einfach nur durch den Park oder die Fußgängerzone flanieren. Dieses Lebensgefühl ist sehr Besonders und wird uns sicherlich in Erinnerung bleiben – genauso wie das überaus leckere Essen. Unserem Koffer hat es anscheinend so gut gefallen, dass er immer noch dort ist.