
Whale Watching in Hermanus: Ein unvergessliches Erlebnis in Südafrika
BlogIm September ging es für auf eine Südafrika Reise. Schon lange hatte ich den Wunsch auf Safaris die Big 5 zu entdecken, in coolen Safari Lodges zu übernachten und mit einem Savanna in der Hand des Sonnenuntergang zu beobachten. Ganz oben auf meiner Bucketlist stand allerdings noch etwas ganz anderes – und zwar Whale Watching. Nachdem ich bei einigen meiner letzten Reisen, wie beispielsweise nach Hawaii, nur knapp die Saison verpasst hatte, ist der September in Südafrika der Beginn der Hauptsaison für Whale Watching. Hier befindet sich einer der weltweit besten Destinationen, um diese majestätischen Meeressäuger hautnah zu erleben. Die kleine Küstenstadt Hermanus, etwa 120 Kilometer von Kapstadt entfernt, hat sich über die Jahre den Ruf erarbeitet, ein Paradies für Walbeobachtungen zu sein. Die Stadt veranstaltet sogar jedes Jahr im September das Hermanus Whale Festival, das Besucher aus aller Welt anzieht.
Franzi 💚 von erlebe
Warum Hermanus?
Hermanus liegt an der Walker Bay, einem Abschnitt des Atlantischen Ozeans, der für seine reichen Meeresressourcen bekannt ist. Jedes Jahr zwischen Juni und November ziehen hauptsächlich die Southern Right Whales von den kalten antarktischen Gewässern in die geschützten Buchten Südafrikas. Aber auch Buckelwale sowie Brydewale sind hier anzutreffen, um zu kalben und ihre Jungen aufzuziehen. Die Walker Bay bietet dafür die perfekten Bedingungen: warmes Wasser, geschützte Buchten und reichlich Nahrung.
Was Hermanus aber darüber hinaus so besonders macht, ist die Nähe zur Küste. An vielen Stellen kann man die Wale direkt vom Ufer aus beobachten. Mit einem Fernglas haben wir einen ganzen Nachmittag am Ufer verbracht und beobachtet, wie eine Walmutter mit ihrem Jungen in der Bucht geschwommen ist und gespielt hat. Mal war nur eine Flosse zu sehen und im nächsten Moment stößt sich ein Wal beim sogenannten „Breaching“ aus dem Wasser und hinterlässt beim Wiedereintauchen eine große Fontäne.
Für den nächsten Tag habe ich mir allerdings eine Whale Watching Bootstour gebucht und wurde mit einem noch intensiveren Erlebnis belohnt.



Der Beginn des Abenteuers
Sehr früh am Morgen hat sich unsere kleine Gruppe im Hafen von New Harbour, etwa zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, versammelt. Die Sonne war gerade am Aufgehen und ein frischer Wind war am wehen. Im September empfehle ich auf jeden Fall warme Kleidung für die Waltour. Der Himmel war leicht bewölkt und die See durch den Wind etwas rau. Durchaus anspruchsvolle Bedingungen für eine Walbeobachtung. Es ist also besser auch an den Tagen vorher das Wetter zu beobachten und beim Touranbieter nachzufragen, ob die Touren wetterbedingt sattfinden.
Unsere Guides von dem lokalen Anbieter haben uns trotz der widrigen Bedingungen mit einem Lächeln empfangen und uns die Sicherheitsanweisungen sowie Informationen über die Wale, die wir möglicherweise sehen würden, mitgeteilt. Dann ging es auch schon auf das Boot. Es gab Plätze innen und außen, perfekt für eine ungestörte Sicht auf das Meer.
Die Begegnung mit den Walen
Kurze Zeit nach dem Auslaufen haben wir die Bucht erreicht und wir erhielte die Info von unserem Guide die Augen auf zwei Uhr zu richten. Eine Fontäne schoss in die Luft – ein sicherer Hinweis darauf, dass ein Wal in der Nähe ist. Wir steuerten langsam darauf zu, und als wir näher kamen, sprang ein Southern Right Whale in voller Größe aus dem Wasser. Das erste, was mir auffiel, war die beeindruckende Größe dieser Tiere. Die Wale können bis zu 17 Meter lang werden.
Dann konnten wir beobachten, wie die Wale immer wieder an die Wasseroberfläche kamen, um zu atmen und eine Fontäne auszustoßen, bevor sie langsam wieder abtauchten. Plötzlich begann einer der Wale, mit seiner riesigen Flosse auf die Wasseroberfläche zu, was als sogenanntes “Flippering” bekannt ist. Unser Guide hat uns erklärt, dass dies sowohl zur Kommunikation untereinander dient.


Hermanus: Mehr als nur Walbeobachtung
Entlang der Küstenpromenade gibt es zahlreiche Aussichtspunkte, von denen aus man Wale beobachten kann. Besonders beliebt ist der Cliff Path, ein etwa 12 Kilometer langer Wanderweg, der sich entlang der Klippen schlängelt. Hier stehen an strategischen Punkten Ferngläser bereit, und oft hört man die Rufe des “Whale Crier” – einer lokalen Berühmtheit, die mit einem Hornsignal auf Walbeobachtungen hinweist. Aber auch die Landschaft entlang der Promenade ist wunderschön. Grünbewachsene Felsen und verschiedene Pflanzen bieten Abwechslung während eines entspanntes Spaziergangs, bei dem man sich auch immer mal wieder auf einer Bank niederlassen kann, um einfach nur aufs Meer zu schauen und die Ruhe zu genießen.
Ein Restaurant Tipp ist das Burgundy Restaurant direkt an der Walker Bay und nur wenige Meter vom historischen alten Hafen entfernt gelegen. Hier haben wir sehr leckere Meeresfrüchte und Salat gegessen, mit lokalen Einflüssen und dazu sehr preiswert. Das kulinarische Highlight wurde von einen traumhaften Blick aufs Meer begleitet.
Praktische Tipps für Whale Watching in Hermanus
Die Beste Reisezeit für eine Waltour ist in der Walsaison von Juni bis November, mit der besten Chance auf Walsichtungen im September und Oktober.
Hermanus bietet eine Vielzahl an Unterkunftsoptionen, von komfortablen Lodges bis hin zu gemütlichen Gästehäusern. Wir haben in einem kleinen, familiengeführten Gästehaus übernachtet, was ich als vollkommen ausreichend empfunden habe. Das Hotel lag nur 15 Gehminuten vom Zentrum entfernt und der Hafen für die Waltour mit dem Auto noch nicht einmal 10 Minuten. Perfekt für unseren Aufenthalt in Hermanus. Eine frühe Buchung, besonders während des Whale Festivals, ist empfehlenswert.
Für das Walerlebnis ist ein Fernglas auf jeden Fall von Vorteil, so kann man nicht nur während der Tour sondern auch vom Festland aus die majestätischen Tiere beobachten. Je nach Reisezeit ist Sonnenschutz oder, wie in unserem Fall, warme Kleidung ein absolutes Muss. Mütze, Handschuhe und eine richtig warme Jacke zum Schutz vor Wind und Kälte waren für mich entscheidend, um die Tour in vollen Zügen genießen zu können.
Bei der Wahl des Touranbieters achte erlebe darauf, einen zertifizierten Anbieter zu wählen, der sich für nachhaltigen Tourismus einsetzt.


Mein Fazit
Das Whale Watching in Hermanus war weit mehr als nur ein Ausflug und Zwischenstopp auf unserer Südafrika Rundreise – es war ein Erlebnis, das mich wirklich fasziniert hat und einen absoluten Bucket List Moment dargestellt hat. Die Möglichkeit, diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen, hat mich vollkommen beeindruckt zurückgelassen. Wenn Sie eine Südafrika Reise planen, sollte Hermanus unbedingt auch auf Ihrer Liste stehen.
Es ist nicht nur ein Paradies für Walbeobachter, sondern auch ein gemütlicher Ort mit schöner Landschaft, Ruhe und herzlicher Gastfreundschaft.
