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Besuch einer Estancia in Argentinien – Das Leben der Cowboys in Argentinien

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Atemberaubende Landschaften in Patagonien, der gewaltige, leuchtend blaue Perito Moreno und die weltberühmten Iguazu Wasserfälle – Argentinien hat für Naturliebhaber viel zu bieten. Reisende Bernice durfte bei Ihrer fast vierwöchigen Reise all diese Highlights des südamerikanischen Landes kennenlernen. Ihr persönlicher Geheimtipp ist jedoch ein Aufenthalt auf einer familiär betriebenen Estancia in Corrientes, wo sie für einen Tag in das Leben der argentinischen Cowboys schnuppern konnte. Hier beschreibt Sie fünf Gründe, weshalb der Besuch einer Estancia ein Muss für Ihren Argentinien Urlaub sein sollte.

1.) Eine Estancia reflektiert einen wichtigen und authentischen Teil argentinischer Geschichte

Estancias sind landwirtschaftliche Großbetriebe, die teils schon vor Jahrhunderten gegründet wurden und einen wichtigen geschichtlichen Aspekt Argentiniens reflektieren. Heutzutage wurden viele dieser Höfe in wunderschöne Unterkünfte umgewandelt, die jedoch oftmals als Touristenhochburgen fungieren. Das wahre Landleben sucht man hier vergebens.

Umso glücklicher waren meine Freundin Hattie und ich bei unserer Reise auf der noch landwirtschaftlich betriebenen Estancia La Pelada unterzukommen. Diese Estancia, die sich in Corrientes, ca. 600 Km nördlich von Buenos Aires befindet, wird seit mehreren Generationen familiär betrieben. Hier werden auf unzähligen Hektar Land mehrere zehntausend Rinder, Büffel, Pferde und Schafe gezüchtet und genau hier arbeiten die Gauchos auf ihren vergleichsweise kleinen, aber sehr robusten Pferden. Es gibt nur wenige Zimmer, sodass jeder Gast mit besonderer Fürsorge und großer Herzlichkeit empfangen wird. Während unseres Aufenthaltes waren wir die einzigen zwei Gäste auf der Estancia und durften mit Besitzer und „Bilderbuch“-Gaucho Dario viele Aspekte der Farmarbeit und des traditionellen sowie alltäglichen Lebens kennenlernen. „Hier gibt es immer Arbeit“, lachte Dario gleich am ersten Abend, „und sie fällt jeden Tag anders aus.“
Bei unserem Besuch haben wir geholfen, Pferdeherden umzutreiben und den jüngeren Pferden eine alljährliche Impfung zu setzen. Abends saßen wir bei einem leckeren Asado, einer typisch argentinischen Grillmahlzeit, am Kaminfeuer, tranken Wein und plauderten über das Gaucho Leben.

2.) Auf unserer Estancia fühlt man sich eins mit der Natur

Klar, vor allem in Patagonien haben wir während unserer Reise atemberaubende Landschaften gesehen, die einem den ganzen alltäglichen Trubel vergessen lassen. Dennoch fühlten wir uns an keinem anderen Ort so entspannt und fernab der Zivilisation wie auf der Estancia. Die Estancia liegt eingebettet in einer unendlich weiten und schönen Natur, die man stundenlang mit seinem Pferd durchstreifen und dabei viele Tiere beobachten kann, ohne einer anderen Menschenseele zu begegnen. Wir haben gleich bei unserem ersten Ausritt unzählige verschiedene Vogelarten, Wasserschweine mit Ihren frischgeborenen Babies, sowie Katamarane gesehen.
Die Estancia selbst liegt direkt am Fluss Corrientes, sodass schon der morgendliche Ausblick aus dem Fenster einem den Atem raubt. Für den Nachmittagsausritt riet Dario uns Bikinis unterzuziehen und nach einer guten Stunde erreichten wir eine Flussbiegung mit einem wunderschönen weißen Sandstrand. Da wir vorab viel galoppiert waren (ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit in dieser unendlichen Weite) und die Sonne hoch am Himmel stand, kam eine kleine Abkühlung nun genau richtig. Wir ließen die Pferde an Baustämmen stehen und rannten in das Wasser. Die Temperatur war einfach perfekt! Wir plantschen bestimmt eine Stunde lang vergnügt im Wasser herum, bevor wir uns wieder auf die Pferde setzten und rundum glücklich und zufrieden zur Estancia zurückkehrten.

3.) Reiten, Fischen, Schwimmen oder Entspannen – die Aktivitäten und Möglichkeiten sind vielfältig

Natürlich verbringen Pferdeliebhaber hier einen einzigartigen Urlaub, wie es nur noch an wenigen Orten zu finden ist. Doch braucht man kein erfahrener Reiter zu sein, um auf seine Kosten zu kommen. Im Gegensatz zu mir ist meine Freundin Hattie nie geritten und war anfänglich entsprechend nervös aufs Pferd zu steigen. Alle Pferde sind jedoch persönlich von den Gauchos ausgebildet und zu hundert Prozent verlässlich. Somit war selbst Hattie schnell entspannt und galoppierte am Nachmittag schon wie ein echtes Cowgirl neben uns her.

Doch auch für alle Nicht-Pferdefans hat die Estancia eine Vielzahlt an Aktivitäten zu bieten. Viele Gäste genießen neben den Einblicken in die typische Landarbeit einfach ein paar ruhige Angeltage, unternehmen Motorbootausflüge, Wanderungen oder Exkursionen in die Natur und Umgebung, beobachten die vielfältige Vogelwelt oder entspannen am Pool. Dabei gehen Dario und seine Helfer ganz individuell auf die Bedürfnisse eines jeden Gastes ein. Darios meist gesagter Satz während unseres Aufenthalts war vermutlich: „Kein Problem, wir können alles so arrangieren, wie ihr es machen wollt.“

4.) Die Estancia bietet ein kulinarisches Highlight – von einer typisch argentinischen Asada hin zu selbst gemachten Nudeln

Ein weiterer – nicht zu unterschätzender Höhepunkt – dieses Reiseabschnitts war die absolut umwerfende Küche. Auf der Estancia werden Sie rundum versorgt und alle Gerichte werden frisch für alle Bewohner zubereitet. Wir wurden von morgens bis abends mit selbstgebackenen Broten und Kuchen, viel gegrillten Fleisch, frischen Salaten bis hin zu den leckersten Weinen oder sogar einer Flasche Champagner verwöhnt – vor allem der gute Wein gehört laut Dario immer zu einer entspannten Mahlzeit dazu.

Unser Tag begann mit einem köstlichen Frühstück auf der Terrasse mit einem wunderbaren Blick auf den angrenzenden Fluss und die sich dahinter erstreckende Pampa. Gut gefüllt mit frisch gebackenem Brot, Ei, Kuchen und Obst stiegen wir dann erst einmal auf die Pferde. Zur Mittagszeit kehrten wir zurück und durften gleich einen Blick in die Küche werfen, wo die Vorbereitungen für das Mittagessen schon im vollen Gange waren: Pasta wurde selbst gestampft und auf dem Herd brutzelten schon die dazugehörigen Saucen. Nach einem Nachtisch bestehend aus frischem Obstsalat mit Dulce de Leche waren wir rundum satt und zufrieden. Das Highlight war jedoch abends ein typisch Argentinisches Asado, welches draußen auf dem Feuerplatz gegrillt wurde – der perfekte Abschluss eines ereignisreichen Tages.

5.) Man lernt neue Blickwinkel auf das Leben an sich

Neben den aufregenden Ausflügen, dem großartigen Essen und der puren Entspannung waren es jedoch die Gespräche mit den Gauchos, die unseren Aufenthalt auf der Estancia einzigartig machten. Ob nun über das Weltgeschehen, das Leben eines Gauchos oder die Suche nach dem persönlichen Glück, alles wurde bei den Ausritten oder auch bei einer Flasche Wein diskutiert.

Dario hat sein Glück als freier Gaucho in der Natur gefunden und teilt gerne sein Glücksrezept. „Manchmal glaube ich, dass es meine Berufung ist, Menschen neue Blickwinkel auf Ihr Leben zu geben.“ Auf jeden Fall lässt so ein Besuch auf einer Estancia, bei der man sich so frei und eins mit der Natur fühlt, einen die alltäglichen Sorgen vergessen, verändert den Fokus und ermöglicht nochmals neue Perspektiven auf das Leben.

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