
Alcatraz – auch mit kleineren Kindern ein Besuch wert
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10 Jahre nachdem ich das erste Mal auf Alcatraz war, durfte ich zur Weihnachtszeit im letzten Jahr gemeinsam mit meiner Schwester und meinem Neffen noch einmal das alte Gefängnis besuchen. Meine Tipps zu diesem besonderen Ausflug für Ihre USA Reise mit Kindern habe ich in diesem Blog für Sie zusammengefasst.
Leah 💙 von erlebe

Start am Fisherman’s Wharf
Die Tickets sollten auch außerhalb der Sommerzeit vorab gebucht werden, da die Insel sehr gut besucht ist. Das Ticket gilt für die Fähre und den Eintritt ins Gefängnis. Wir haben uns für die frühe Uhrzeit entschieden und um 10 Uhr die Fähre genommen.
Bei meinem ersten Besuch vor 10 Jahren war ich für ungefähr fünf Stunden auf der Gefängnisinsel – so kann man den restlichen Tag noch am Fisherman’s Wharf verbringen. Auch dieses Mal hat alles – inklusive Fährüberfahrt – ungefähr vier Stunden in Anspruch genommen. Wir haben aber nicht auf die Uhr geschaut und die Zeit einfach genossen. Der Himmel war blau und die Sonne hat uns den ganzen Vormittag – auch im Dezember – begleitet.

Mit der Fähre nach Alcatraz
In der Sonne haben wir auf die Fähre gewartet, und als das Boot ankam, haben die Kinder den Kapitän so freundlich begrüßt, dass uns auf der Fähre eine kleine Überraschung erwartete. Die Überfahrt dauert etwa 30 Minuten, und wir hatten das große Glück, dass wir nach vorne in die Kabine zum Kapitän durften. Die Kinder waren natürlich begeistert, und mein kleiner Neffe durfte sogar das Steuer halten und einmal die Hupe betätigen. Sollte man nicht das Glück haben, dass man Jack als Kapitän erwischt, kann man sich oben auf dem Sonnendeck oder unten im Innenraum der Fähre aufhalten.
Das Wasser ist meistens sehr ruhig, sodass man sich entspannt auf dem Schiff bewegen kann. Auch für eine kleine Stärkung ist gesorgt – es gibt Snacks sowie warme und kalte Getränke. Es lohnt sich aber auch, das Wasser zu beobachten – wir haben tatsächlich Delfine gesehen, als wir früh am Morgen übergesetzt sind. Einen besonderen Ausblick gibt es außerdem: Man sieht die Golden Gate Bridge und hat einen tollen Blick über die Bay Area, San Francisco und den Fisherman’s Wharf.


Das Gefängnis und die Insel erkunden
Sobald man auf der Insel ankommt, gibt es eine kurze Einführung zur Sicherheit sowie einige Hinweise für die Führung. Man hat die Möglichkeit, das Gefängnis zu besichtigen, kann sich aber auch die restliche Insel anschauen. Man entdeckt zum Beispiel die ehemaligen Wohnhäuser der Mitarbeiter oder Betreuungsorte für die dort lebenden Kinder. Bis zum eigentlichen Eingang des Gefängnisses muss man einige steile Schritte bergauf bewältigen. Wer möchte, kann sich auch mit einem Golfcart nach oben fahren lassen – mit Kinderwagen ist das vielleicht die bessere Option.
Oben angekommen, hat man einen tollen Ausblick auf das Wasser, und dann beginnt auch schon die Tour: Man betritt die ehemaligen Duschräume der Insassen, und dort startet die Führung durch die alten Mauern. Die Atmosphäre ist direkt sehr besonders – etwas düster, aber faszinierend. Es handelt sich um echte Gefängnismauern, an denen nur wenig verändert wurde, seit „The Rock“ nicht mehr aktiv genutzt wird.
Wir haben für die ganze Familie einen Audioguide gebucht, sodass jeder in seinem eigenen Tempo durch die verschiedenen Bereiche gehen konnte. Die Sprache lässt sich frei wählen, und dann geht es los. Man hat so viel Zeit, wie man möchte, um sich die historische Insel anzuschauen. Es ist jederzeit möglich, eine Fähre zurückzunehmen oder eine Pause einzulegen. Wir hatten ein kleines Picknick dabei und haben uns zwischendurch auf eine der Bänke gesetzt und den Snack mit Blick auf San Francisco genossen.
Ich muss dazu sagen, dass es für die älteren Kinder (neun und elf Jahre alt) wirklich spannend war. Mein kleiner Neffe (damals fünf) fand es an einigen Stellen doch etwas gruselig – daher haben wir seinen Audioguide ausgeschaltet und sind gemeinsam mit ihm durch das Gefängnis gelaufen, um ihm alles in kindgerechter Sprache zu erklären. Im Audioguide hört man sehr eindrucksvoll die Stimmen ehemaliger Gefangener oder Mitarbeiter. Er fand es trotzdem spannend und hat viel darüber gelernt, was passieren kann, wenn man ein „Bad Guy“ ist.


Mein Fazit
Man erfährt, wie der Gefängnisalltag ablief, welche berühmten Schwerverbrecher dort einsaßen, welche Möglichkeiten sie zur Weiterbildung hatten und auch, welche Ausbruchsversuche es gab. Zudem bekommt man erklärt, warum das Gefängnis geschlossen wurde – unter anderem, weil es für den Staat sehr teuer war, die Anlage zu erhalten. Das raue Wetter war ebenfalls eine Herausforderung. Den Wind sollte man wirklich nicht unterschätzen – eine Kopfbedeckung ist ratsam. Im Sommer sollte man natürlich auch die Sonnencreme nicht vergessen!
Es war nun mein zweiter Besuch, und ich bleibe dabei: Ich kann diesen Ausflug wirklich jedem empfehlen. Ein Besuch auf Alcatraz verbindet so vieles: eine schöne Fährfahrt in der Bay Area, vorbei an der Golden Gate Bridge, ein Blick auf die Skyline von San Francisco, ein spannender Einblick in ein bedeutendes Gefängnis der amerikanischen Geschichte – und der Ausflug startet und endet direkt am Fisherman’s Wharf.
