Indien Gesundheit
Reisevorbereitung
Informationen zur Gesundheitsvorsorge
Indien ist ein tropisches Land und daher ist das Risiko zu erkranken höher als Zuhause. Das feuchtwarme Klima ist ein guter NĂ€hrboden fĂŒr Krankheitserreger. Daher empfehlen wir Ihnen, sich gut auf Ihre Indien Rundreise vorzubereiten und auch vor Ort bewusst mit den Gesundheitsrisiken umzugehen.
Informative Webseiten
Institut fĂŒr Tropenmedizin Berlin, www.tropeninstitut.charite.de
Bernhard-Nocht-Institut fĂŒr Tropenmedizin, www.bni.uni-hamburg.de
Abt. Infektions- und Tropenmedizin der Ludwig-Maximilians-UniversitĂ€t MĂŒnchen, www.tropinst.med.uni-muenchen.de
Den reisemedizinischen Infoservice mit viele RatschlÀgen und Tipps finden Sie unter www.fit-for-travel.de
Weitere Vorbereitungen
Sie können ein Erste-Hilfe-Set selbst zusammenstellen oder kaufen. Ihr Apotheker berĂ€t Sie dahingehen sicher gerne. Entsprechende BĂŒcher geben Ihnen ebenfalls Tipps und RatschlĂ€ge zu diesem Thema. Auch bei Tropeninstituten werden oft solche BĂŒcher verkauft, ebenso wie Erste-Hilfe-Sets.
Wenn Sie regelmĂ€Ăig Medikamente nehmen, nehmen Sie den Beipackzettel mit, so dass kein Zweifel aufkommt, dass Sie ein Drogenkonsument sein könnten. Sorgen Sie auch dafĂŒr, einen extra Vorrat mitzunehmen, sodass Sie nicht verzweifelt in den Apotheken vor Ort nach einem passenden Mittel suchen mĂŒssen, wenn Sie etwas verlieren. Nehmen Sie auch eine englische Bescheinigung Ihres Arztes mit, in dem die Medikamentenverordnung bestĂ€tigt wird.
Wenn Sie eine Brille oder Kontaktlinsen tragen, sollten Sie die Spezifizierung Ihres Optikers mitnehmen, oder eine extra Brille bzw. ein Paar Kontaktlinsen. FĂŒr Schnorchler/Taucher werden bei den TauchlĂ€den/Tauchschulen Tauchbrillen mit Korrektur verkauft oder verliehen.
Gesundheit nach der Heimkehr
Wenn Sie nach Ihrer RĂŒckkehr (und das kann unter UmstĂ€nden Monate spĂ€ter sein), Fieber, Magen- bzw. Darmbeschwerden oder weitere Beschwerden, die Sie nicht mit einer bestimmten Ursache in Verbindung bringen können: Nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Hausarzt auf und melden Sie, wie lange und wo Sie in Indien waren und was Sie dort Unternommen haben. Wenn Sie viel Kontakt mit der lokalen Bevölkerung hatten, ist es vernĂŒnftig, einen Tbc-Test machen zu lassen.
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Impfungen fĂŒr Indien
Nehmen Sie vor Ihrer Indien Reise Kontakte mit einer medizinischen Instanz wie zum Beispiel Ihrem Hausarzt, Apotheker oder dem Tropeninstitut auf. Eine Last-Minute-Reise nach Indien ist fĂŒr einen gesunden Menschen unproblematisch. Wir empfehlen Ihnen eine Kopie Ihres Impfpasses mitzunehmen, falls Sie einen besitzen.
Welche Impfungen werden empfohlen?
Impfungen gegen DTP (Diphtherie, Tetanus und Polio, ca. 10 Jahre gĂŒltig) und Hepatitis A werden empfohlen. DTP haben die meisten Menschen bereits in ihrer Jugend erhalten. Nach einer Wiederholungsspritze brauchen Sie sich darum erst mal nicht mehr zu kĂŒmmern.
Die regulĂ€re Hepatitis A Impfung hat eine begrenzte Wirkungsdauer, darum muss sie kurz vor die Reise verabreicht werden. Wenn Sie hĂ€ufiger oder fĂŒr lĂ€ngere Zeit in LĂ€nder reisen, in denen Hepatitis A vorkommt, können Sie erwĂ€gen eine Langzeit-Impfung zu nehmen, wie zum Beispiel Havrix. Denken Sie allerdings daran, dass diese Impfstoffe teuer sind und nach 6 Monaten eine Wiederholungsimpfung durchgefĂŒhrt werden muss.
Auch eine Impfung gegen Bauchtyphus wird empfohlen, auĂer wenn Sie lĂ€nger als 2 Wochen reisen. Die Impfung gegen Gelbfieber wird nur empfohlen, wenn Sie vor Ihrer Indienreise in einem Gelbfieber-Infektionsgebiet waren.
Reisekrankheiten in Indien
Neben Beachtung der fĂŒr Ihre Situation passenden Impfungen und notwendigen VorsorgemaĂnahmen ist es natĂŒrlich wichtig zu verhindern, dass Sie vor Ort krank werden. Seien Sie wĂ€hrend Ihrer Individualreise durch Indien sehr aufmerksam und wenn Sie Zweifel bezĂŒglich einer möglichen Erkrankung haben, konsultieren Sie vor Ort einen Arzt.
Sonnenstich
Vermeiden Sie einen Sonnenstich, indem Sie einen Hut oder Ăhnliches und eventuell eine Sonnenbrille tragen. Sorgen Sie dafĂŒr, dass Sie immer eine Flasche Wasser zur Hand haben, vor allem, wenn Sie in die Natur unterwegs sind und nicht schnell Trinkwasser zur VerfĂŒgung steht.
Vermuten Sie einen Sonnenstich (bekommen Sie SchwindelgefĂŒhle oder Kopfschmerzen): Trinken Sie etwas, setzen Sie sich in den Schatten und bleiben Sie wenn möglich dort.
Diarrhö (Durchfallerkrankungen)
VerĂ€nderung des Rhythmus, Klima und Nahrung (vor allem scharfes Essen) können Ihre Verdauung durcheinander bringen. Solange diese Erscheinung ohne weitere Nebenwirkungen auftritt, gönnen Sie sich am besten ein wenig Ruhe und sorgen Sie dafĂŒr, dass Sie genug trinken. Wenn Sie reisen mĂŒssen, können Sie auch Loperamide einnehmen. Dieses Mittel legt die Peristaltik (natĂŒrliche Bewegung der DĂ€rme) lahm, sodass es scheint, als wenn die Diarrhö vorbei ist. Gebrauchen Sie es aber nur, wenn Sie hĂ€ufig zur Toilette gehen können, also zum Beispiel wenn Sie reisen mĂŒssen. Sollte die Diarrhö lĂ€nger als zwei Tage anhalten, oder Nebenerscheinungen wie Fieber, Blut im Stuhlgang oder andere Dinge auftreten, nehmen Sie Kontakt auf zu einem Arzt.
Vorsorge gegen Diarrhö
Trinken Sie nur Wasser aus abgeschlossenen/versiegelten Flaschen oder Dosen, oder GetrĂ€nke, die aus gekochtem Wasser zubereitet wurden, wie Tee oder Kaffee. EiswĂŒrfel sind am vertrauenswĂŒrdigsten, wenn es runde Kugeln mit Löchern in der Mitte sind. Fruchtsaft ist nur sicher, wenn kein Wasser zugesetzt wurde.
Nahrung, vor allem Fleisch und Fisch, muss grĂŒndlich gekocht sein. Von westlichen Salaten, die in Salat-Bars oder teuren Hotels gebrĂ€uchlich sind, ist im Allgemeinen abzuraten. Gegen alle Erwartung ist es im Allgemeinen sicher, in StraĂenlĂ€den zu essen. Essen Sie hauptsĂ€chlich dort, wo viel Betrieb ist: Die Umlaufgeschwindigkeit, mit der die Mahlzeiten zubereitet und gegessen wird, ist dann hoch, was der Hygiene zu Gute kommt. Auch Restaurants bei denen Sie gut sehen können, dass es sauber ist, sind anzuraten. Was die StraĂenlĂ€den betrifft, ist es ratsam, spĂ€ter am Tag kein Fleisch mehr zu essen, dies hat dann manchmal den ganzen Tag in ungekĂŒhltem Zustand gelegen.
Malariaprophylaxe fĂŒr Indien
Malaria kommt das ganze Jahr ĂŒber in Indien vor. Es gibt jedoch je nach Gebiet und Jahreszeit groĂe Unterschiede. Ob Sie eine Prophylaxe benötigen, hĂ€ngt also auch von Ihrem Reiseplan ab. Wir empfehlen Ihnen, sich von einer der erwĂ€hnten medizinischen Instanzen hierĂŒber aufklĂ€ren zu lassen.
Neben der Prophylaxe ist immer wichtig, risikobeschrĂ€nkende MaĂnahmen zu treffen: abends Arme, Beine und FĂŒĂe bedecken, ein MĂŒckenmittel mit DEET und ein MĂŒckennetz benutzen. In klimatisierten Hotels brauchen Sie meistens kein MĂŒckennetz, wĂ€hrend dieses in manchen LehmhĂŒtten und Dschungellodges ratsam ist. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, kaufen Sie sich vorab ein MĂŒckennetz, das bestenfalls mit einem mĂŒckentötenden Mittel imprĂ€gniert ist. Sorgen Sie auch dafĂŒr, dass Sie etwas dabei haben um das MĂŒckennetz aufzuhĂ€ngen, zum Beispiel ein Tau und einen Haken oder Korkenzieher (wie bei einem Schweizer Taschenmesser). Ab einer Höhe von 1500 Meter ist keine Malariaprophylaxe notwendig.
Dengue-Fieber und Japanische B-Encephalitis
Da beide Krankheiten durch MĂŒcken ĂŒbertragen werden, können Sie dieselben VorsorgemaĂnahmen treffen wie bei Malaria. FĂŒr mehr Informationen wenden Sie sich an ein Tropeninstitut. Gegen Denguefieber gibt es keinen Impfstoff, wohl aber gegen die Japan-B-Encephalitis. Diese Impfung wird nur empfohlen, wenn Sie lĂ€nger als 6 Monate nach Asien reisen.
Höhenkrankheit
Sie können mit der Höhenkrankheit konfrontiert werden, wenn Sie in groĂe Höhen reisen, um Beispiel nach Ladakh. Die Beschwerden können bei einem schnellen Aufstieg auf Höhen von ĂŒber 2.000 bis 2.500 Metern entstehen. Die AnfĂ€lligkeit fĂŒr Höhenkrankheit kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Wenn Sie schon einmal in einer solchen Situation waren und keine Beschwerden hatten, heiĂt das sicherlich nicht, dass Sie dafĂŒr nicht so anfĂ€llig sind und dass Sie auch dieses Mal nicht erkranken. Sie merken, dass Sie von der Höhenkrankheit befallen sind, wenn Sie beim Aufstehen leichte Kopfschmerzen spĂŒren.
Höhenkrankheit wird von dem niedrigen Sauerstoffdruck verursacht, der bei Aufenthalt auf groĂen Höhen entsteht. Sie tritt im Allgemeinen erst ĂŒber 2.500 Metern Höhe auf. Die AnfĂ€lligkeit fĂŒr Höhenkrankheit ist von Person zu Person unterschiedlich, und Beschwerden können auch bei geringeren Höhen auftreten. Es lĂ€sst sich meistens nicht vorhersagen, wer von der Höhenkrankheit betroffen sein wird. Allerdings ist es so, dass Menschen, die schon einmal an Symptomen litten, eine gröĂere Chance haben, beim nĂ€chsten Mal auch Beschwerden zu bekommen. Um sie zu vermeiden, sollte man dem Körper Zeit geben, sich zu akklimatisieren. Es gibt verschiedene Formen von Höhenkrankheit, die alle durch Sauerstoffmangel verursacht werden.
Leichte Höhenkrankheit: Diese tritt einige Stunden bis zu einem Tag nach der Ankunft auf groĂer Höhe auf. Die Beschwerden bestehen aus Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Ăbelkeit und allgemeinem Unwohlsein. Die Behandlung der leichten Höhenkrankheit besteht darin, weiteren Aufstieg zu vermeiden und eventuell abzusteigen, wenn die Beschwerden sich nicht innerhalb von einigen Tagen bessern. Bei Kopfschmerzen können Kopfschmerztabletten eingenommen werden. ZusĂ€tzlich können bei Bedarf weitere Medikamente und Sauerstoff verabreicht werden.
Schwere Höhenkrankheit: Hierbei verschlimmern sich die Kopfschmerzen, die Kurzatmigkeit wird schlimmer und tritt auch im Ruhezustand auf, insbesondere nachts. Man kann so trĂ€ge werden, dass man beim Essen und Ankleiden Hilfe braucht. Es kann vorkommen, das man anfĂ€ngt zu schwanken. Dies ist eine ernsthafte Erkrankung und kann ohne Behandlung zu Feuchtigkeit in den Lungen und im Gehirn (Lungen- und Gehirnödem), Koma und dem Tode fĂŒhren. Die Behandlung der schweren Höhenkrankheit besteht aus dem direkten Abstieg! ZusĂ€tzlich können Medikamente und Sauerstoff verabreicht werden. Wenn Sie nach Leh fliegen, landen Sie bereits auf groĂer Höhe. Wenn Sie deshalb Beschwerden haben, ist der Abstieg nicht möglich, da Sie sich auf einer Hochebene befinden. Daher ist es unentbehrlich, sich vor einer Reise nach  Nordwest-Indien langsam zu akklimatisieren.
PrÀvention von Höhenkrankheit:
- Langsam auf Höhen von ĂŒber 2.500 Meter steigen
- Beim Aufstieg auf ĂŒber 2.500 Meter langsam akklimatisieren
- Auf Alkohol oder Schlafmittel verzichten
- Reichlich Wasser oder KrÀutertee trinken (keinen Alkohol oder Kaffee)
- Schlafstellen sollten nicht mehr als 300 Meter höher als der Schlafplatz der vorigen Nacht liegen
- Gebrauchen Sie das PrĂ€parat Diamox sehr zurĂŒckhaltend.
- Bei schwerer Höhenkrankheit kann eventuell ein Hubschrauber eingesetzt werden, das ist allerdings sehr teuer (circa. 1.200 Euro pro Stunde) und kann nur von der Trekkingagentur oder der Botschaft bestellt werden. Er fliegt nur, wenn vorher eine Kaution von 400 Euro bezahlt wird
- Nach RĂŒcksprache mit einem Arzt kann ein Medikament (Acetazolamide) verabreicht werden, um die Akklimatisierung bei Menschen zu fördern, die frĂŒher von der Höhenkrankheit befallen wurden, sowie bei einem plötzlichen Aufstieg auf Höhen ĂŒber 3.500 Meter, wenn Akklimatisierung nicht möglich ist.
Lebensmittel in Indien
Leitungswasser oder Wasser aus der Flasche?
Das Leitungswasser ist im ganzen Land nicht trinkbar. Es werden ĂŒberall Wasserflaschen verkauft. Achten Sie darauf, dass der Verschluss âversiegeltâ ist und bitten Sie ansonsten um eine neue Flasche.
Vorsicht sollten Sie an Saft- und Limonaden-StĂ€nden walten lassen. Nicht selten wird Leitungswasser verwendet. Auch sollten Sie bei EiswĂŒrfeln vorsichtig sein und Ihre GetrĂ€nke vorsichtshalber ohne bestellen. Alkohol wird an vielen Orten weder verkauft noch ausgeschenkt.
Welche Grundregeln sollte man beim Umgang mit Lebensmitteln in Indien beachten?
Passen Sie beim Essen von ungewaschenen oder rohen Produkten auf. GrundsĂ€tzlich können Sie sich hier an den AltbewĂ€hrten Spruch halten: âBoil it, cook it, peel it, or forget itâ.
Hinweis
GrundsÀtzlich empfehlen wir Ihnen, selbst Kontakt mit einer medizinischen Stelle aufzunehmen, um sich kompetent und aktuell zu Gesundheitsfragen zu Ihrer Reise mit erlebe beraten zu lassen.