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Wandern im Piemont: Die erste Reise mit erlebe-aktiv

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erlebe-Geschäftsführer Ralf Wiemann machte sich als Erster auf, unsere neue Produktreihe erlebe-aktiv auszutesten. Dabei ging es für ihn in den Norden Italiens, in das Piemont. Nun berichtet er von seiner Reise und gibt Tipps, was Sie auf eine Wanderreise in Italien unbedingt mitnehmen müssen.

Das erste Mal mit erlebe-aktiv

Seit Juni 2021 gibt es unsere neue Produktlinie erlebe-aktiv mit über 90 individuelle Wanderreisen, Radrundreisen und ausgewählte Reisen für Familien mit Kinder europaweit. Dabei sind auch neue Destinationen wie Österreich, die Schweiz und Slowenien hinzugekommen.
Seit Dienstag (06.07.2021) bin ich im Piemont unterwegs, um für Sie eine unserer interessanten Aktivreisen persönlich zu testen und Ihnen einige Tipps mit auf den Weg zu geben.

Anreise nach Italien

Nach Piemont kann man mit dem eigenen Auto anreisen (Frankfurt ist ca. acht Fahrstunden entfernt) oder auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, so wie ich. Montag bin ich von Krefeld über Düsseldorf mit der Bahn nach Frankfurt gereist, um von dort den Flug mit Air Dolomiti nach Turin zu nehmen. Vom Flughafen Turin bin ich mit dem Flughafenbus, der alle 15 bis 30 Minuten fährt, zum Bahnhof Puerta Nuevo gefahren und habe dort den Zug nach Cuneo genommen. Dort habe ich die erste Nacht verbracht. Der Ort ist wirklich sehr schön und es war ein toller Start. Montags haben alle Geschäfte geschlossen und es wirkte, als sei der Ort ausgestorben. Doch dienstags und freitags findet der Markt mitten in Cuneo statt und halb Italien scheint dort einkaufen zu gehen. So habe ich Cuneo sehr unterschiedlich kennenlernen dürfen. Von dort aus bin ich mit dem Bus in 30 Minuten nach Dronero, dem Tor zum Valle Maira, gefahren.

Ankunft in Dronero

In Dronero wurde ich von den Gastgeberinnen unserer ersten Locanda „La Tano di Grich“ abgeholt und herzlichst begrüßt. Mit den beiden Betreiberinnen Roberta und Enrica bin ich bei Ankunft ins Gespräch gekommen und sie haben mir einen sehr guten Einblick in ihr Konzept eines naturnahen Tourismus geben können. Die Locanda ist sehr schön, mit Liebe zum Detail eingerichtet und ist einen Besuch für mehrere Tage wert. Am späten Nachmittag habe ich im einsamen hoch gelegenen Dorf Elva ein Haarmuseum besucht und mir von der Besitzerin alles über die Entwicklung dieses ehemaligen armen Dorfes zu einem zwischenzeitlichen „Trendsetter“ erzählen lassen. Denn die Dorfbewohner waren wahrscheinlich die Gründer der Perückenmode! Aus der großen Not entstand ein sehr lukratives Geschäft mit Ende des letzten Jahrhunderts. Die Perücken wurden weltweit verkauft.

Ich habe nach einem guten viergängigen Abendessen mit vielen lokalen Spezialitäten und einer guten Flasche des lokalen Rotweins meinen ersten Abend im Piemont beendet.o

Wandern im Piemont: Der „Ginsterweg“

Nach dem sehr guten und ausgiebigen Frühstück in der Locanda sind wir gegen 8:30 Uhr zu unserer ersten Wanderung aufgebrochen. Ich hatte das Glück, die Wanderung mit Sven zu machen, dem Vertreter des Tourismusverbandes des Valle Maira. Er konnte mir während der Wanderung viele interessante Geschichten über das Tal erzählen. Wir wanderten den „Lo Viol Dal Geniste“, den Ginsterweg entlang. Das Schöne bei dieser Rundwanderung ab/bis zur Locanda ist, dass man je nach Konstitution wählen kann, ob man 8, 11 oder 25 km bei ca. 600 m Höhenunterschied zwischen 1.400 Höhenmetern und 1950 Höhenmetern wandert. Wir sind die 15 km in ca. 5,5 Stunden gelaufen und haben keinen einzigen Meter dieser Wanderung bereut.

Wandern im Piemont - Anspruchsvolle Routen

Unterwegs mit der erlebe-aktiv App

Durch die App, die erlebe-aktiv anbietet, ist eine Wanderung auch ohne Karte kinderleicht. Wir sind einfach nur der Stimme unserer Ansagerin der App gefolgt. Gelegentlich wollten wir anhand einer Wanderkarte überprüfen, ob die App uns auch richtig führt, aber das hätten wir definitiv nicht gebraucht.
Wir konnten uns morgens aussuchen, ob wir ein Lunchpaket mitnehmen oder mittags wieder in dem vorzüglichen Restaurant essen. Raten Sie mal, welche Variante wir wählten! Zum Abendessen haben wir das Agriturismo Al Chersogno besucht, wo wir den Betreiber und einen der Begründer des nachhaltigen Tourismus des Valle Maira, Daniele Landra getroffen haben. Nach dem Abendessen haben er, seine Brüder und sein Vater uns mit einer typischen Folkloremusik überrascht und wir haben noch lange zusammen gefeiert.

Wandern im Piemont - Beeindruckende Aussichten

Dritter Tag in Valle Maira

Wir haben in den letzten Tagen sehr beeindruckende und authentische Persönlichkeiten im Valle Maira kennenlernen dürfen. Nach dem gestrigen Abendessen setzte sich noch Daniel, der Eigentümer der Locanda zu uns. Neben seinen 14 Zimmern ist er hauptberuflich Farmer und pflanzt vor allem Kartoffeln an. Die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Bewohner werden wir so schnell nicht vergessen.

Zur zweiten Wanderung im Piemont sind wir ans obere Ende des Valle Maira bis zur Quelle des Flusses Maira gefahren, wo uns unser heutiger Bergführer Renato empfangen hat, der bereits einige Wanderführer über die Wanderungen im Valle Maira geschrieben hat. Mit ihm haben wir dann eine Rundwanderung unternommen, die ohne Übertreibung zu den schönsten, aber auch anspruchsvollsten Wanderungen im Piemont gehört, die ich bisher erlebt habe. In sechs Stunden haben wir knapp 1.000 Höhenmeter durchwandert und dabei verschiedene Bergseen genießen können und viele Murmeltiere, Gämsen und Steinböcke in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet. Anfangs hatten wir herrlichen Sonnenschein, an der höchsten Stelle auf 2.450 Metern hat uns ein kleiner Schauer überrascht. Die restliche Wanderung verlief zwar bewölkt, es blieb jedoch trocken. Wir haben innerhalb dieser Wanderung so viele unterschiedliche Landschaften erleben dürfen!

Nach der Wanderung erreichten wir dann unsere letzte Unterkunft, die Locanda Mistral. Dort wurden wir mit einer herrlichen Brotzeit, bestehend aus frischem Brot, Käse und Schinken verwöhnt. Am Abend gab es wie auch bei den Abendessen zuvor wieder ein sehr köstliches Fünf-Gänge-Menü.

Wir können diese geheime Perle des Piemonts allen wärmstens empfehlen, die Wert auf anspruchsvolle Wanderungen in alpiner Umgebung legen, köstliches italienisches Essen und Trinken genießen wollen und die authentische Freundlichkeit und Herzlichkeit der Gastgeber der kleinen, sehr schönen Locandas zu schätzen wissen. Unterwegs haben wir andere Wanderer aus Deutschland, den Niederlanden und Italien getroffen, die alle restlos begeistert waren und wieder kommen wollen. Ich werde dies in jedem Fall auch wiederholen und freue mich schon auf einen nächsten Besuch bei meinen neu gewonnenen Freunden aus dem Piemont.

Wandern im Piemont - unsere Mahlzeit

Ralfs Packliste

Bei einer Aktivreise ist eine gute Ausrüstung die halbe Miete. Folgende Dinge gehören für mich unbedingt in den Koffer/Wanderrucksack:

– Wanderschuhe mit gutem Profil
– Gute Laufsocken
– Trekking- oder Outdoorhosen (Am besten Zipphosen, je nach Wetter mal lang, mal kurz)
– Erste-Hilfe-Set
– Regenjacke
– „Zwiebelprinzip“ – eine zusätzliche Kleidungsschicht
– Sonnenschutz, wie Sonnencreme, Mütze oder Hut
– Wasserflasche oder Wasserblase, unterwegs kann mal überall frisches Wasser auffüllen
– Kartenmaterial bzw. die erlebe-aktiv App

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